A A A

Auszug aus dem Arbeitsblatt A138 - 2.2 Hydrogeologische Voraussetzungen

2.2 Hydrogeologische Voraussetzungen

In der Bundesrepublik Deutschland sind die Möglichkeiten der Versickerung von Niederschlagswasser aufgrund der wechselnden geologischen und hydrogeologischen Gegebenheiten sehr unterschiedlich. Wesentliche Voraussetzungen hierfür sind die Durchlässigkeit (hydraulische Leitfähigkeit) der im Untergrund anstehenden Locker- und Festgesteine einschließlich ihrer obersten, stark belebten, mehr oder weniger deutlich humosen Verwitterungsschicht, des Bodens, sowie die Mächtigkeit der Schichten über der Grundwasseroberfläche (Grundwasserdeckschichten). Da die meisten Festgesteine von einer Verwitterungsschicht oder anderen lockeren Ablagerungen bedeckt sind, beginnt die Versickerung des Niederschlagswassers in der Regel in Lockergesteinen. In Fällen, bei denen das Festgestein bis zur Geländeoberfläche ansteht oder die Lockerschichtüberdeckung zur Aufnahme von Versickerungsanlagen zu geringmächtig ist, ist die Durchlässigkeit des Felsverbandes entscheidend für die Versickerungsfähigkeit. Dazu ist eine Beurteilung des Trennflächengefüges (Klüfte, Spalten) notwendig.

Die Durchlässigkeit der Lockergesteine hängt überwiegend von ihrer Korngröße und -verteilung ab und wird durch den Druchlässigkeitsbeiwert (kt-Wert) ausgedrückt. Er kann aus der Korngrößenverteilung mit Überschlagsformeln (BEYER (1) HAZEN (2) u.a.) näherungsweise errechnet oder durch Infiltrations- bzw. Sickerversuche bestimmt werden. Die kt-Werte der Lockergesteine variieren im allgemeinen zwischen 1-10-2 und 1-10-10 m/s (Bild1).

Bild 1: Durchlässigkeit vom Lockergesteinen.

Die vorstehend genannten Durchlässigkeitswerte, die auf Süßwasser bei 10°C bezogen sind, gelten für Fließvorgänge in der wassergesättigten Zone. Die Abhängigkeit der kt-Werte von der Temperatur und der Lagerungsdichte sind in der Praxis zu vernachlässigen. Bei den hier zu betrachtenden entwässerungstechnischen Versickerungsvorgängen ist der verringerte Durchfluß der ungesättigten Zone zu berücksichtigen und die Verringerung des kt-Wertes während der Betriebszeit der Versicherungsanlage zu beachten.

Für Versickerungsanlagen kommen Lockergesteine in Frage, deren kt-Werte im Bereich von 5-10-3 bis 5-10-6 m/s liegen.

Auszug aus dem Arbeitsblatt A 138